Dach Lebensdauer: Wie lange hält ein Dach wirklich?

Die Lebensdauer eines Daches hängt sowohl von der Dachform und Dacheindeckung als auch von der Umgebung und Häufigkeit der Wartungen ab. Insbesondere Dachschäden sollten schnellstmöglich beseitigt werden, da sie die Haltbarkeit eines Dachs massiv herabsetzen. Wie hoch die Lebensdauer für verschiedene Dächer ausfällt und wie Sie für eine besonders hohe Dach Lebensdauer sorgen können, erfahren Sie hier.

Wie lange halten Dächer?

Das Material der Dacheindeckung ist einer der wichtigsten Faktoren für die Lebenserwartung des Daches. Die Spanne reicht hierbei von 30 bis 200 Jahren. Um mehr Klarheit zu schaffen, arbeiten wir uns nachfolgend von der geringsten bis zur höchsten Dach Lebensdauer vor. Beachten Sie, dass die genannten Materialien durchaus länger halten können, ggf. aber aufgrund von äußeren Einflüssen bereits einige Jahre vorher sanierungsbedürftig werden.

Wie lange hält ein Flachdach?

Das Flachdach hält bei guter Pflege 20 bis 30 Jahre, womit es im Schnitt eine eher geringe Lebensdauer hat. Dies hat zum großen Teil auch mit der Dachform zu tun, da Flachdächer gegenüber Steildächern im Nachteil sind.

Das günstige, einfache Dach ist vor allem der Witterung stark ausgesetzt und kann schnell überfluten und undicht werden. Die Entwässerung sollte deshalb einwandfrei funktionieren. Blätter, Äste und andere Verschmutzen können die Abflüsse verstopfen, wodurch sich das Wasser auf dem Flachdach staut. Hier hilft dann nur noch eine gründliche Dachentwässerung. Natürlich muss auch die Eindeckung selbst richtig installiert werden. Achten Sie darauf, dass die Kunststoff- oder Bitumenbahnen qualitativ hochwertig sind und es nach der Anbringung keine undichten Stellen gibt.

Ähnlich lange halten übrigens die eher selten verwendeten Reetdächer, die besonders viel Pflege erfordern.

Wie lang halten Blechdächer bzw. Metalldächer?

Auch bei Metalldächern muss man genauer auf das verwendete Material schauen. Günstige Blechdächer haben lediglich eine Lebensdauer von 30 bis 50 Jahren. Edelstahl, Titanzink und Aluminium erreichen dagegen 80 bis 100 Jahre. Das Kupferdach, das nach einigen Jahrzehnten eine ansehnliche türkisgrüne Patina entwickelt, wird bei guter Pflege sogar über 200 Jahre alt. Grund dafür ist ausgerechnet die Patina, die das Dach vor Algen und Moos sowie widrigen Witterungen schützt.

Wie lange halten Ziegeldächer?

Dachziegel werden in Deutschland am häufigsten als Dacheindeckung verwendet. Die Herstellung hat dabei einen Einfluss auf die Haltbarkeit der Ziegel. Betondachziegel haben mit knapp 40 Jahren die geringste Haltbarkeit unter den Dachziegeln. Sie sind grobporig und besitzen nur eine dünne Versiegelung, weshalb sie anfälliger auf Umwelteinflüsse reagieren. Besser sieht es dagegen schon bei Tonziegeln aus, die zwischen 50 und 60 Jahre halten. Etwas länger halten engobierte Dachziegel, die nach dem Erstbrand eine weitere Schicht Ton erhalten und dann erneut gebrannt werden. Bei dieser Dacheindeckung können Sie zwischen 70 und 80 Jahre einkalkulieren. Mehr zum Herstellungsverfahren können Sie unter Dachziegel und Dachsteine: Was ist der Unterschied? nachlesen.

Möchten Sie dagegen Dachziegel, die zwischen 80 und 100 Jahren halten, dann müssen Sie auf glasiere Dachziegel setzen. Die zusätzliche Schutzschicht aus Glaspulver sorgt für eine besonders starke Versiegelung. In unserem Beitrag Dachziegelarten erfahren Sie im Detail, welche Dachziegel es gibt und was die Besonderheiten sind.

Wie lange hält ein Schieferdach?

Schiefer ist bereits vor 400 Millionen Jahren entstanden – allein das weist bereits auf die enorme Robustheit des Materials hin. Je nach Verlegungsart muss jedoch die korrekte Dachneigung beachtet werden, sonst kann das Dach undicht werden. Bei richtiger Verlegung und regelmäßiger Wartung kann das Schieferdach mit Leichtigkeit 100 Jahre alt werden. Die ältesten Schieferdächer bestehen sogar seit mehr als 200 Jahren.

Wie kann man die Lebensdauer des Daches erhöhen?

Ein schmutziges Dach ist kein gesundes Dach. Moos, Algen, Schmutz und andere Ablagerungen verringern die Haltbarkeit des Daches und sollten mithilfe einer Dachreinigung entfernt werden. Darüber hinaus sind natürlich auch konkrete Schäden am Dach ein Warnzeichen. Hierunter fallen abblätternde Farbe, Risse, undichte Stellen, Schimmel oder andere Beschädigungen an der Dacheindeckung. Die regelmäßige Inspektion und Wartung des Daches hilft dabei, solche Missstände schnell aufzudecken und Maßnahmen einzuleiten.

Die Inspektion sollte im besten Fall jährlich im Frühjahr oder Herbst erfolgen. Nicht nur, um die Dach Lebensdauer zu erhöhen, sondern auch, um Gefahrenquellen schnell zu eliminieren und den Versicherungsschutz zu gewährleisten. Undichte Dächer können schnell an die Bausubstanz gehen und für weitere Schäden, beispielsweise Wasserschäden, sorgen. Aber auch herabfallende Dachziegel können im schlimmsten Fall die Sicherheit von Personen und Fahrzeugen gefährden. Gerade nach heftigen Stürmen sollten Sie daher eine Prüfung durch einen Fachbetrieb in Erwägung ziehen.