Alle Dachziegelarten im Überblick

Der Markt für Dachziegel hält eine kaum überschaubare Vielfalt an Dachziegelarten mit verschiedenen Vor- und Nachteilen bereit. Für welches Modell Sie sich beim Neubau oder bei einer energetischen Sanierung entscheiden, hängt von diversen Faktoren, wie etwa von der Dachneigung Ihres Daches oder ihren persönlichen Vorlieben. In unserem Ratgeber gehen wir auf die verschiededenen Faktoren ein und geben Ihnen interessante Hintergrundinformationen zu verschiedenen Dachziegelarten mit auf den Weg.

Dachziegelarten
Keine Lust auf Rot? Dachziegel sind in verschiedenen Farben erhältlich.

Inhaltsverzeichnis

Die Dachneigung limitiert Ihre Optionen

Einer der Faktoren, die Ihre Optionen einschränkt, ist die Regeldachneigung. Dabei handelt es sich um die Neigung, bis zu der ein Tondachziegel ausreichenden Schutz gegen das Eindringen von Regenwasser bietet. Bei den meisten Dachziegelarten ist die Regeldachneigung in der Produktbeschreibung angegeben. Achten Sie darauf, dass Ihre Dachziegel für die vorhandene Dachneigung geeignet ist. 

Persönlicher Geschmack

 Neben den technischen Einschränkungen ist natürlich auch der persönliche Geschmack in Bezug auf die Optik der Dachsteine ausschlaggebend. Während traditionelle Tondachziegel dem Gebäude eine eher klassische Optik verleihen, wirken glasierte oder engobierte Dachziegelmodelle modern und hochwertig. Auch müssen Sie längst nicht nur auf naturrote Dachziegel zurückgreifen. Ein kühles Grau wird beispielsweise sehr edel, während sehr helle Farben einen guten Schutz gegen Hitze im Dachgeschoss bieten (siehe auch Dachziegel gegen Hitze). Darüber hinaus gibt es Dachpfannen mit oder ohne Pfalz, mit Wölbung oder ohne, in matt oder Hochglanz usw.

Bei allen Überlegungen sollten Sie immer bedenken, dass Sie auch die örtlichen Bauvorschriften beachten. Sollten Sie von den üblichen Dachziegeln Ihrer Umgebung abweichen (z. B. gelbe statt rote Dachziegel), sollten Sie mit einem Muster Ihre örtliche Baubehörde aufsuchen und sicherstellen, dass die Dachdeckung gestattet ist – andernfalls kann es sehr teuer für Sie werden.

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Überblick der Dachziegelarten

Die unterschiedlichen Dachziegelmodelle im Detail

Die Auswahl an Dachziegeln ist riesig. Nachfolgend widmen wir uns einigen gängigen Dachziegeln, die Sie bestimmt schon bewusst oder unbewusst auf dem ein oder anderen Dach gesehen haben.

Hohlfalzziegel und Flachdachziegel

Hohlfalzziegel eignen sich ähnlich wie Flachdachziegel für Dächer mit geringen Neigungswinkeln. Die beiden Dachziegelarten weisen eine ausgeprägte Verfalzungstechnik auf und liegen daher sicher und stabil auf der Dachlattung. Durch die ausgeklügelte Bauweise lassen sich Dächer mit einer Neigung ab zehn Grad eindecken. Flachdachziegel zeichnen sich darüber hinaus auch über einen sehr geringen Materialbedarf von nur etwa acht bis neun Pfannen pro Quadratmeter aus.

Biberschwanzziegel und Berliner Biber

Während Flachdach- und Hohlfalzziegel sehr gerne bei Neubauten verwendet werden, ist der Biberschwanz Dachziegel eher auf den Dächern älterer Gebäude zu finden. Der Dachziegel verdankt seinen Namen der charakteristischen, halbrund geformten Unterkante. Im Vergleich zu anderen Dachziegeln ist der Materialbedarf beim Biberschwanzziegel etwas höher. Diese Dachziegelart löste die Deckung mit Holzschindeln ab, deren Form und Aussehen der Dachziegel imitiert. Der Biberschwanzziegel hat etliche Varianten, darunter eine der bekanntesten, den Berliner Biber, welcher über einen ähnlichen hohen Materialverbrauch verfügt wie der Biberschwanzziegel und daher recht kostspielig ist.

Reformziegel

Ebenfalls recht teuer ist die Eindeckung mit Reformziegeln. Der ansehnliche Dachziegel mit flacher Mulde ist ab einer Dachneigung von 30 Grad geeignet. Eine weitere bekannte Bezeichnung für den Reformziegel ist der Begriff Rheinlandziegel.

Biberschwaenze Ziegel
Die Dacheindeckung mit Biberschwanzziegeln erfolgt über eine von drei Deckarten: Einfachdeckung, Kronendeckung oder Doppeldeckung.

Hohlziegel

Im Gegensatz zum Hohlfalzziegel besitzt der Hohlziegel keine Falz. Er eignet sich für Dächer mit einer Dachneigung von 40 Grad und ist mit seiner starken Wölbung gut gegen schlechte Umwelteinflüsse geschützt. Lediglich beim Preis müssen Sie Abstriche machen, denn der Hohlziegel gehört zu den teureren Eindeckungen.

Glattziegel und Flächenziegel

Glattziegel werden verwendet, um das Dach möglichst flächig und glatt wirken zu lassen. Gleiches wird mit dem sehr ähnlichen Flächenziegel erzielt. Dieser Ziegel besticht vor allem durch seine enorme Größe und dem daraus resultierenden niedrigen Materialverbrauch. Dabei bleibt er überraschend leicht und kann daher bestens für großflächige Dächer genutzt werden. Die Regeldachneigung beträgt 22 Grad.

Doppelmuldenfalzziegel und Drei-Muldenfalz

Der Name ist Programm: Sowohl der Doppelmuldenfalz Ziegel als auch der Drei-Muldenfalz Ziegel verfügen über deutlich sichtbare Mulden. Lediglich die Anzahl der Mulden ist unterschiedlich. Welcher sich besser für Sie eignet, hängt hauptsächlich von der Dachneigung ab. Die Doppelmuldenfalz funktioniert am besten bei einer Dachneigung von 30 Grad, während die Drei-Muldenfalz auch bei einer geringen Dachneigung von 22 Grad gute Arbeit leistet.

Flache Dachpfannen
Flache Dachziegel wirken dank ihrer geradlinigen, minimalistischen Optik äußerst modern.

S-Pfanne und Sigma-Pfanne

Die S-Pfanne und die Sigma-Pfanne zeichnen sich durch eine symmetrisch geschwungene Oberfläche aus. Sie sind damit bestens vor widrigen Wetterbedingungen wie Regen und Wind geschützt. Unser Preisvergleich Dachziegel Preise zeigt, dass sie zudem zu den günstigsten Dacheindeckungen gehören.

Finkenberger Pfanne

Die Finkenberger Pfanne ist der S-Pfanne sehr ähnlich. Auch sie verfügt über eine geschwungene Form mit dreifacher Fußverrippung und einer verdeckten Seitenfalz, die für einen hohen Schutz sorgt. Die Regeldachneigung beträgt bei der Finkenberger Pfanne 22 Grad.

Frankfurter Pfanne

Die Frankfurter Pfanne gehört zu den beliebtesten Dachsteinen Deutschlands. Sie besitzt eine Regeldachneigung von 22 Grad und ist mit einem Materialbedarf von ca. 10 Stück pro qm sparsam. Dank einer besonderen Pigmentierung reflektiert die Frankfurter Pfanne besonders gut Sonnenstrahlen, was im Sommer die Hitze im Dachgeschoss abmildert.

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