Schneefanggitter Pflicht: Das steckt wirklich dahinter

Eine generelle Vorschrift zur Verwendung von Schneefanggittern existiert nicht, sonst wäre deutschlandweit jedes Dach mit ihnen ausgestattet. Dennoch können in einzelnen Bundesländern entsprechende Landesbauordnungen gelten, die eine Schutzvorrichtung auf Dächern vorschreiben. Auch einzelne Kommunen, Städte und Gemeinden können diverse Schutzmaßnahmen verlangen. Obwohl es also keine offizielle Schneefanggitter Pflicht gibt, sind Sie damit nicht automatisch von der Pflicht der Dachsicherung befreit. Was auf sie tatsächlich zukommt, erfahren Sie in diesem Ratgeberbeitrag.

Verkehrssicherungspflicht statt Schneefanggitter Pflicht

Neben den expliziten Vorschriften gilt aber es vor allem eins: die Verkehrssicherungspflicht für Hauseigentümer. Das bedeutet, dass Eigentümer dazu verpflichtet sind, dafür zu sorgen, dass Menschen und Sachgegenstände vor vermeidbaren Gefahren geschützt sind. Da reicht auch ein einfaches Warnzeichen nicht immer aus, um sich von der Haftung zu befreien.

Zudem kann jedes Bundesland, aber auch jede Gemeinde, eigenständig Vorschriften festlegen. Mancherorts gilt daher die Schneefanggitter Pflicht bei einer Dachneigung von z. B. mehr als 45 Grad. Das ist vor allem in schneereichen Gegenden der Fall. Prüfen Sie daher vorab die örtlichen Bedingungen. Auskunft erteilt Ihnen z. B. das örtliche Bauamt.

Was passiert ohne Schneefanggitter?

Kommt jemand aufgrund fehlender Maßnahmen zu Schaden, z. B. durch eine Schneelawine, können Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden. Darüber hinaus kann auch die Versicherung sich weigern, für den Schaden aufzukommen oder niedrigere Beträge auszahlen. Nicht wenige Hausbesitzer werden auch vor Gericht gezogen, um Schadensersatz einzufordern. Es lohnt sich daher, vorsorglich für mehr Sicherheit zu sorgen.

Wann benötigt mein Dach ein Schneefanggitter?

Vor allem nasser, leicht angetauter Schnee kann sehr schwer werden: So kann Schnee schnell zwischen 300 und 500 Kilogramm pro Kubikmeter wiegen. Jegliche Maßnahme, die im zumutbaren Bereich liegt, sollte daher von Eigentümern umgesetzt werden, um eine Fahrlässigkeit auszuschließen.

Natürlich gilt dies vor allem für Gebiete, in denen im Winter mit hohen Mengen Schnee zu rechnen ist. Hierfür ist die sogenannte Schneelastzone, welche die durchschnittliche Schneemenge am Wohnort als Maßstab nimmt, ein hilfreiches Indiz. Auch der Meeresspiegel spielt hierbei eine Rolle.

Die einfache Regel lautet: Je höher das betreffende Gebäude über NN liegt, desto größer ist auch die zu erwartende Schneelast. Genauere Angaben finden Sie in den ZDVH-Regeln des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks und unter der DIN EN 1991-1-3 Eurocode 1.

Schneefanggitter installieren

Eine hohe Schneelast in Kombination mit einer steilen Dachneigung lässt die Chancen auf einen Schneerutsch deutlich steigen. Hier sollten Schneefanggitter oder ähnliche Schneefangsysteme verwenden werden, um Unfälle zu vermeiden. Damit es während der Montage zu keinen Unfällen kommt, müssen Sie gut gesichert sein und sich an die Montageanleitung Ihres jeweiligen Schneefängers halten. Tipps zur Installation erhalten Sie aber auch in unserer Anleitung zur Schneefanggitter Montage. Natürlich kann auch ein Dachdecker die fachgerechte Montage für Sie ausführen. Dachdecker in Ihrer Nähe finden Sie in der oben stehenden Suche, wenn Sie Ihren Ort oder Ihre Postleitzahl eingeben.