Dachterrasse bauen: Das müssen Sie beachten

Der Bau einer Dachterrasse erfordert einiges an Planung. Nicht jedes Dach lässt sich ohne Weiteres in eine Dachterrasse umbauen, da allein das Gewicht Ihnen schon einen Strich durch die Rechnung machen kann. Doch auch rechtlich können Sie Probleme kriegen, denn vielerorts kommen Sie ohne eine Genehmigung nicht weit. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, was Sie konkret tun müssen, damit Sie eine Dachterrasse bauen können und worauf Sie beim Dachterrassenbau dringend achten sollten.

Inhaltsverzeichnis

Die richtige Planung der Dachterrasse

Für viele Hausbesitzer ist die Dachterrasse als exklusiver Zufluchtsort unter freiem Himmel ein schöner Traum, im besten Fall noch mit einem Dachgarten kombiniert. Von der Planungs- über die Bauphase bis zur Vollendung sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen:

  • Baugenehmigung
  • Statik
  • Abdichtung des Bodenbelags
  • Auswahl des passenden Bodens
  • Stromversorgung
  • Integrierung eines Wasserablaufs
  • Bau eines Geländers

Zudem eignen sich nicht alle Dächer für eine Dachterrasse. Am besten funktioniert natürlich ein Flachdach, aber auch ein Satteldach lässt sich entsprechend umbauen. Voraussetzung für eine Dachterrasse ist dabei immer eine funktionierende Statik, welche durch einen Statiker geprüft wird.

Dachterrasse bauen
Statik, Bodenbelag, Geländer und mehr, das alles müssen Sie bei der Planung der Dachterrasse beachten.

Baugenehmigung einholen: Was braucht man?

Die Dachterrasse gilt als „nicht unbedeutende bauliche Anlage“ und ist somit genehmigungspflichtig. Für die Bahngenehmigung wird in den meisten Bundesländern ein Architekt oder Bauingenieur hinzugezogen. Lediglich in Hessen und Bayern reicht die sogenannte „kleine Bauvorlageberechtigung“, die Sie von einem qualifizierten Handwerksmeister erhalten können.

Um eine Genehmigung letztendlich zu erhalten, benötigen Sie:

  • Statikgutachten
  • Bauunterlagen
  • ggf. Einverständniserklärungen der Nachbarn

Die Bauunterlagen müssen bestätigen, dass vor allem die relevanten DIN-Normen DIN 18531 und DIN 18065 eingehalten werden. Letztere DIN-Norm bezieht sich vor allem auf das Geländer, welches vorwiegend eine Mindesthöhe von 90 cm aufweisen muss, in manchen Fallen aber auch höher. Auch sollten Sie Informationen zur geplanten Dämmung bereitstellen, denn diese wird in den meisten Fällen ebenfalls erforderlich.

Was auch erforderlich werden kann, ist eine Einverständniserklärung der Nachbarn. Viele Dachterrassen sind einsehbar, weshalb sie sich gestört fühlen könnten. Sie sollten sich daher möglichst früh in der Planung mit diesem potenziellen Problem auseinandersetzen. Im Zweifelsfalls kann vielleicht ein Sichtschutz die Bedenken Ihrer Nachbarn stillen und auch Ihnen eine wohnlichere Dachterrasse mit mehr Privatsphäre bescheren. Einen Grenzabstand von min. 2,50 m müssen Sie aber in jedem Fall auch ohne Zustimmung Ihrer Nachbarn einhalten.

Dachterrasse-Nachbarn
Um Streit mit den Nachbarn zu vermeiden, sollten Sie sich vorab über Ihre Dachterrassen Pläne unterhalten.

Entwässerung & Dämmung

Neben der Statik ist auch das Gefälle ein wichtiger Aspekt. Die Dachterrasse sollte über ein leichtes Gefälle verfügen, damit Regenwasser besser abfließen kann. Darüber hinaus benötigt die Dachterrasse einen Notablauf und sollte abgedichtet sein. Erfahren Sie in unserem Ratgeberbeitrag Dachterrasse abdichten, wie Sie die Dachterrasse am besten abdichten und in unserem Beitrag Dachentwässerung fürs Flachdach, welche Optionen Sie für die Entwässerung haben.

Ein wichtiges Thema ist auch die Dämmung. Während im Sommer die Hitze an die darunter liegende Wohnung abgegeben wird und diese unnötig aufheizt, kühlt eine ungedämmte Dachterrasse die Wohnung im Winter aus. Das ist nicht nur unangenehm, sondern erhöht auch den Energiebedarf drastisch.

In einigen Fällen – wie etwa beim Flachdach – ist das Dach bereits ausreichend gedämmt. In anderen, wie z. B. bei Dachterrassen über Garagen, muss die Dämmung erst noch erfolgen. Für die Dachterrasse eignet sich eine Gefälledämmung am besten. Sie besteht aus leichten Dämmplatten, bei denen das namensgebende Gefälle (ca. 2 cm) bereits enthalten ist. Die Platten lassen sich leicht mit Klammern befestigen und können auch sehr hohen Temperaturen standhalten, weshalb Sie die Dachterrasse auch problemlos mit Bitumenbahnen abdichten können.

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Bodenbelag auswählen

Kaum eine Entscheidung beeinflusst die Optik einer Terrasse so sehr wie der ausgewählte Bodenbelag. Der Klassiker ist Naturholz, welcher sich nicht nur angenehm unter den Füßen anfühlt, sondern auch besonders schön natürlich und einladend wirkt. Allerdings sind Naturhölzer auch empfindlicher und je nach Art des Holzes auch relativ kostspielig.

Eine Alternative dazu stellen Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe dar, wie etwa Wood Polymer Composites, kurz WPC. Es sieht nicht nur täuschend echt wie Holz aus, sondern fühlt sich auch recht ähnlich an. Dabei ist es jedoch pflegeleichter und kann zudem nicht splittern, was es sicher für Kinder macht.

Problematischer sind dagegen Pflasterungen, da sie ein hohes Gewicht besitzen, was u.U. zu viel für die Dachterrasse sein kann. Eine Alternative wären Fliesenbeläge. Sie sind leicht zu reinigen, lange haltbar und stabil. Aber auch Fliesen benötigen einen guten Untergrund. Am besten eignet sich dafür ein Kiesbett, da es hier nicht zu Spannungen kommt, welche die Fliesen brechen können. Achten Sie nur darauf, dass die Fliesen für den Außeneinsatz geeignet sind.

Sie mögen es so natürlich wie möglich? Dann ist ein Rasen die beste Wahl. Er ist einfach und günstig zu verlegen und obendrauf noch sehr umweltfreundlich. Noch besser sind nur Gründächer, die auch Blumen und Pflanzen beherbergen und als Heimat für Insekten und Vögel dienen. Wie Sie so ein kleines Paradies am besten umsetzen können, verrät Ihnen unser Ratgeberbeitrag Dachbegrünung selber machen.

Dachterrasse-Bodenbelag
Holz und WPC gehören zu den beliebtesten Bodenbelägen für eine Dachterrasse.

Möbel, Pflanzen und Co.: Dachterrassengestaltung

Die Dachterrassengestaltung darf nicht unterschätzt werden. Es empfiehlt sich in jedem Fall, nur Möbel zu verwenden, die auch für den Außenbereich geeignet sind. Wenn Ihre Dachterrasse nach Süden ausgerichtet ist, sollten Sie sich in jedem Fall auch Gedanken um einen Sonnenschutz machen. Dafür eignen sich einfache Sonnenschirme, aber auch Sonnensegel oder direkt eine teilweise Überdachung der Dachterrasse.

Bei den Pflanzen sollten Sie darauf achten, dass sie auch Hitze aushalten. Gerade im Sommer kann sich die Dachterrasse schnell aufheizen. Dachterrassen sind daher ideal für Kräuter wie Lavendel, Rosmarin, Thymian oder Petersilie. Auch beliebt sind Gräser wie Pampasgras, Seggen oder Reitgras, welche nicht nur sehr dekorativ sind, sondern zugleich auch als natürlicher Sichtschutz dienen.

Bei Bäumen müssen Sie darauf achten, dass diese nicht zu groß werden und stark wurzeln. Zwei bis maximal drei Meter Höhe sind in Ordnung und werden z. B. von der Zwerghut-Fichte erreicht.

Dachterrasse-gestalten-Pflanzen
Mit Pflanzen kann man auch kleinere Dachterrassen zu einem wunderschönen Garten umfunktionieren.

Dachterrasse bauen: Profi anfordern

Beim Bau der Dachterrasse können fehlerhaft ausgeführte Arbeiten gravierende Konsequenzen haben. Damit der Traum von der Dachterrasse nicht zum Albtraum wird, überlassen Sie den komplexen, anspruchsvollen Bau am besten einem Fachmann. Zahlreiche Anbieter haben sich auf den Bau von Dachterrassen spezialisiert und bieten sämtliche oben aufgelisteten Leistungen rund um die Dachterrasse an. Mit welchen Kosten Sie hierbei rechnen müssen, verrät Ihnen unser Preisvergleich Dachterrasse Kosten. Dem Traum vom Paradies unter freiem Himmel steht dann nichts mehr im Wege.

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