Dachfirst – Die Spitze des Daches
Der Dachfirst bzw. First ist die höchste Stelle eines Daches und verläuft meist waagerecht als Abschlusskante eines Satteldaches oder einer anderen vergleichbaren Dachform. Ganz einfach ausgedrückt bedeutet das: Ohne den First würde kein Dach zusammenhalten. Wozu der Dachfirst sonst noch nützlich ist, erfahren Sie in unserem 11880-Dachdecker.com-Ratgeber.

Dachfirst Funktion & Aufbau
In erster Linie dient der Dachfirst als Verbindungsstück zwischen den beiden Dachhälften. Das hält das Dach zusammen und hält Schmutz, Feuchtigkeit und andere Witterungen vom Inneren fern. Als höchste Stelle des Daches dient es auch als perfekter Platz für Dachdekoration, wie z. B. einem krähenden Hahn. Die Ziegel, auch als Firstziegel oder Firststeine bezeichnet, sind gesondert geformt und unterscheiden sich je nach Verlegungsart voneinander.
Wie bereits erwähnt verläuft der Dachfirst in den meisten Fällen waagerecht, aber sowohl positive als auch negative Gefälle sind möglich, wie z. B. beim Pultdach. Ein solcher First wird als steigender oder fallender First bezeichnet, was die Dachkonstruktion bezüglich der Schiftung und des Abbunds um einiges komplizierter macht. Ist das Dach rund, gewölbt oder tonnenförmig, verläuft der First am Scheitelpunkt des Bogens.
Welche Dachziegel eignen sich?
Für den First werden spezielle Firstziegel benötigt, deren Preise deutlich über den Preis normaler Dachziegel liegen. 20 Euro und mehr müssen Sie pro Firstziegel einkalkulieren. Wie bei allen anderen Dachziegelarten auch, sind sowohl die Ziegelgröße als auch die Oberflächenbehandlung, z. B. Engobe oder Glasur, entscheidende Faktoren für den Preis. Günstiger, dafür aber auch schwerer, sind spezielle Betonsteine für den First. Für welche Ziegelform Sie sich entscheiden hängt natürlich auch vom Rest der Dacheindeckung ab. Haben Sie sich z.B. für eine Deckung mit flachen Schieferplatten entschieden, werden auch beim First passende flache Ziegel verwendet.
Wie wird ein First gebaut?

Der First kann entweder direkt mit Dachmörtel über die normalen Dachpfannen oder Dachsteine angebracht oder als sogenannter Trockenfirst konstruiert werden. Mörtel hat den Nachteil, dass er schnell brüchig wird und zur Porosität neigt. Dadurch wird das Dach über kurz oder lang undicht und sogar Dachziegel können sich mit der Zeit vom First ablösen. Aber auch dichter Mörtel hat seine Schattenseiten, da die Luftfeuchtigkeit im Inneren des Daches nicht nach außen entweichen kann, was wiederum Schimmelbildung begünstigt und das Bauwerk belastet.
Ein Trockenfirst ist dagegen diffusionsoffen bei gleichzeitiger Dichtheit, benötigt kaum Trockenzeit, ist leicht zu montieren und relativ günstig. Heutzutage greift man daher eher auf die Trockenfirst-Variante zurück. Hierbei dient eine Dachlatte bzw. Firstlatte als Untergrund. Darüber wird ein Dichtband bzw. Firstband befestigt und die Firstpfannen mithilfe von Klammern an die Dachlatte verschraubt.
Wie auch bei allen Dacharbeiten gilt, dass sich nur Profis und Handwerker mit viel Erfahrung und geeignetem Werkzeug und Material an den Bau eines Dachfirstes wagen sollten. Neben der potenziellen Sturzgefahr können bei Unachtsamkeit andere Teile des Daches beschädigt werden. Zudem braucht man gerade für den Dachfirst ein äußerst genaues Auge, denn bei einer schiefen Verlegung der Firstlatte kann es neben einer unschönen, schrägen Optik des Firsts auch zu Problemen mit der Dichtung kommen.
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