Untersparrendämmung: Aufbau, Vor- und Nachteile

Bei der Untersparrendämmung wird – wie der Name vermuten lässt – ein Dämmmaterial an der Unterseite der Sparren angebracht, um Wärmeverluste zu reduzieren und Energiekosten einzusparen. Darüber hinaus wird durch die Maßnahme auch von außen eindringender Schall gedämmt. Wie die Untersparrendämmung aufgebaut ist und welche weiteren Vorteile, aber auch Nachteile, diese Dämmung hat, erfahren Sie in diesem Ratgeberbeitrag.

Untersparrendaemmung

Inhaltsverzeichnis

Untersparrendämmung Aufbau

Die Untersparrendämmung wird in der Regel mit einer anderen Dämmung kombiniert, wie etwa der Zwischensparrendämmung. Die zumeist 5 bis 20 cm dicken Dämmplatten werden üblicherweise in Kombination mit einer Dampfbremse verwendet, welche die Untersparrendämmung von der darüber liegenden Dämmung trennt und Feuchtigkeitsundurchlässig ist. Wie eine Dampfbremse eingebaut wird, erklärt der Beitrag Dach von innen abdichten.

Die Untersparrendämmung selbst wird zwischen die waagerechten Sparren geklemmt und sollte so dick sein wie die Sparren. Richtung Raumseite kommt eine Sichtschalung zum Einsatz, um die Dämmarbeiten optisch ansprechend zu verkleiden. Dafür eignen sich beispielsweise Gipskartonplatten sehr gut. In der folgenden Abbildung sehen Sie im Detail, wie ein solcher Untersparrendämmung Aufbau aussehen kann.

Untersparrendaemmung-Aufbau

Untersparrendämmung: Vorteile im Detail

Die Anbringung von Dämmstoffen unterhalb der Sparren des Dachs ist relativ simpel und kostengünstig. Die Dachsparren verlaufen von der Traufe, also der unteren Dachkante, bis zum horizontalen Dachfirst und nehmen eine tragende Funktion ein. Daher kann die Dämmung problemlos an den Sparren befestigt werden und eignet sich deshalb auch für eine nachträgliche Dämmung. Während bei der Zwischensparrendämmung die Gefahr von Lücken zwischen Dachsparren und Dämmstoff besteht und die Dämmdicke nicht immer ausreichen ist, bildet die Untersparrendämmung eine durchgehende Fläche. Sie ist daher weniger anfällig für Fehler und kann auch ohne eine Aufdoppelung der Sparren angebracht werden.

Dennoch sollten die handwerklich anspruchsvollen Dämmarbeiten in jedem Fall einem Fachmann überlassen werden. Ist die Dämmung fachmännisch installiert, könnten Sie den Dämmschutz deutlich erhöhen und Energie einsparen. Wärmebrücken werden damit deutlich reduziert.

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Untersparrendämmung: Nachteile der Dämmung

 Im Gegensatz zur Aufsparrendämmung ist die Anbringung der Dämmstoffe von innen in der Regel nicht ausreichend, um die gesetzlichen Anforderungen an den U-Wert zu erfüllen. Der U-Wert ist ein Maß für den Wärmeenergieverlust pro Quadratmeter und darf bei Steildächern ab 2016 maximal 0,24 W/(m²*K) betragen. Um bei der Dachdämmung Vorschriften und Anforderungen der EnEV zu erfüllen, wird die Untersparrendämmung daher häufig in Kombination mit einer Zwischensparrendämmung eingesetzt.

Durch eine Untersparrendämmung geht zudem Wohnraum verloren. Bei einem unbewohnten Dachstuhl mag das unerheblich sein, kann aber durchaus stören. So manche Bewohner fühlen sich auch akustisch von der Untersparrendämmung gestört, denn bei dieser Konstruktion „arbeitet“ das Holz mehr, was zu regelmäßigen Knackgeräuschen des Dachstuhls führt.

Kosten der Untersparrendämmung

Insgesamt schlägt die Dämmmethode mit Kosten von 30 bis 70 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Ausgehend von einer Dachfläche von 100 Quadratmetern können Sie also grob von Kosten zwischen 3.000 und 7.000 Euro ausgehen. Die Kosten können deutlich reduziert werden, wenn der Raum nicht bewohnt ist und lediglich die oberste Geschossdecke gedämmt werden muss. Wie sich die Untersparrendämmung im Vergleich zu anderen Dachdämmungen schlägt, sehen Sie in unserem Preisvergleich Dachdämmung Kosten.

Alternative: Aufsparrendämmung

Während bei einer Aufsparrendämmung in der Regel das komplette Dach neu eingedeckt werden muss, erfordert das Anbringen einer Dachdämmung von innen kaum Vor- und Nacharbeiten. Das Verfahren wird aus diesem Grund auch häufig als nachträgliche Dachdämmung genutzt. Wenn das Dach ohnehin neu gedeckt werden soll, ist die Aufsparrendämmung hingegen die attraktivere Variante.

Bei der Anbringung von Dämmstoff unter den Dachsparren ist zudem entscheidend, ob das Dachgeschoss als Wohnraum genutzt wird. Wenn dies nicht der Fall ist, ist eine Dämmung der Geschossdecke in der Regel ausreichend. Wenn der Raum hingegen als Wohnraum genutzt wird, ist die Reduzierung des nutzbaren Raumvolumens durch die Dachdämmung zu berücksichtigen. In der Regel werden daher möglichst dünne Dämmplatten mit einem hohen spezifischen Dämmwert eingesetzt, wenn Sie den Dachboden ausbauen. Neben herkömmlichen anorganischen Stoffen wie Glas- oder Steinwolle eignen sich hier besonders synthetische Hartschäume wie Polyurethan. Wie dick die Platten ausfallen müssen, hängt von der Dicke der Zwischensparrendämmung und den räumlichen Gegebenheiten ab. Für ein ideales Endergebnis sollte eine präzise Berechnung durch einen Fachmann vorgenommen werden!

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