Dachboden ausbauen: Darauf müssen Sie achten

Nicht jedes Dach ist gleich gut für den Dachausbau geeignet, denn der Neigungsgrad spielt eine große Rolle beim Dachausbau. Grundsätzlich ist ein Neigungswinkel zwischen 35 und 50 Grad optimal für eine komplette Etage. Bei einem geringeren Winkel lässt sich immerhin noch ein kleines Schlafzimmer oder ein Atelier unter dem Dach verwirklichen. Der Ausbau des Dachbodens will deshalb gut durchdacht sein. Wir erklären, was es noch zu beachten gilt und welche Schritte dafür erforderlich sind.

Inhaltsverzeichnis

Was muss ich vor dem Dachausbau prüfen?

Kinderzimmer, Hobbyraum, komplette Dachgeschosswohnung – Möglichkeiten ergeben sich viele, den brachliegenden Raum unterm Dach in neuen Wohnraum umzugestalten. Wie bereits erwähnt, sollte Sie zunächst den Neigungswinkel Ihres Daches prüfen. Unter einem zu flachen Dach wird es schwierig, einen voll nutzbaren Wohnraum zu gestalten. Hier wäre eine zusätzliche Abstellmöglichkeit aufgrund der niedrigen Dachschräge die bessere Lösung. 

Darüber hinaus muss geprüft werden, ob die Dachsparren das zusätzliche Gewicht der Dachdämmung aushalten. Nicht selten müssen die Sparren aufgedoppelt werden, was ins Geld geht. Und auch der Boden muss den neuen Bodenbelag aushalten können. Für all diese Fragen sind Sie bei einem Statiker am besten aufgehoben.

Denken Sie zudem daran, dass eventuell notwendige Leitungen für sanitäre Anlagen oder eine Küche mit einkalkuliert werden müssen. Manche Arbeiten lassen sich daher auch nicht unbedingt in Eigenregie durchführen. Fragen Sie rechtzeitig bei Profis an, denn gerade im Handwerk kann es einige Zeit dauern, bis Sie einen Termin erhalten.

Dachboden-ausbauen

Welche Regelungen beachten?

Wirklich wichtig ist auf jeden Fall, vor dem Ausbau die Genehmigung beim hiesigen Bauamt unter Dach und Fach zu bringen. In manchen Regionen Deutschlands darf der Dachboden oder das Dach ohne Baugenehmigung nicht ausgebaut werden.

Die Dämmung, um die Sie bei einem Dachausbau nicht herumkommen werden, muss die Vorschriften des GEG (Gebäudeenergiegesetzes) einhalten. Dazu gehört auch die Einhaltung des Brandschutzes. Alle wichtige Informationen dazu erhalten Sie in unseren separaten Ratgeberbeiträgen Brandschutzdämmung und Feuerwiderstandsklassen.

Dachboden ausmessen

Messen Sie daher erst einmal alles aus. Dazu gehört nicht nur die Länge und Breite der Dachfläche, sondern auch die Höhe der Decke und die Tiefe der Dachsparren und deren Entfernung voneinander. Letztere Informationen sind wichtig für die Beurteilung, ob die Sparren aufgedoppelt werden müssen oder nicht. Nur so können Sie gewährleisten, dass die Dämmung den nötigen Halt findet und die Sparren das Gewicht halten können. Die Faustregel: Je tiefer die Sparren, desto dicker kann die Dämmung ausfallen.

Beim Boden müssen Sie beachten, dass Sie nicht nur den Bodenbelag selbst verlegen, sondern vorab auch eine Ausgleichsschüttung vornehmen und einen Estrich und eine Trittschalldämmung verlegen müssen. Dadurch verlieren Sie später noch einige Zentimeter in der Zimmerhöhe.

Darüber hinaus sollten Sie sich bereits jetzt Gedanken um die späteren Dachfenster oder Gauben machen. Letztere sind besonders kostspielig, wie unser Preisvergleich Dachgaube Kosten zeigt. Für den Eigenbau eignen sich am besten kleine Dachfenster, die bequem zwischen die Sparren passen. Auch das sollten Sie vorab abmessen. Möchten Sie größere Fenster oder Gauben, sollten Sie einen Fachmann damit beauftragen.

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Welche Dachboden Dämmungen gibt es?

Für die Dämmung kommen gleich mehrere Dämmungen infrage, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Die Zwischensparrendämmung ist einfach zu installieren und günstig, da nicht erst die Dacheindeckung entfernt werden muss. Das müssen Sie nämlich tun, wenn Sie eine Aufsparrendämmung installieren wollen. Diese Dämmung lohnt sich im Nachhinein daher nur, wenn Sie gleichzeitig auch das Dach neu eindecken lassen. Bei der Zwischensparrendämmung müssen die Sparren jedoch ausreichend Tiefe besitzen und ggf. aufgedoppelt werden.

Wer das vermeiden möchte, hat als eine weitere Alternative noch die Untersparrendämmung zur Auswahl. Wie die Bezeichnung bereits verrät, wird hierbei die Dämmung unter den Sparren angebracht. Ein entscheidender Nachteil ist dabei jedoch, dass Sie einiges an Wohnraum verlieren. Hierbei müssen Sie abwägen, ob Sie den Wohnraumverlust in Kauf nehmen wollen oder nicht.

Dachbodendaemmungen

Fußboden verlegen

Ein ebener Boden ist das A und O, bevor Sie sich an die Verlegung des Bodenbelags wagen. Nehmen Sie dazu erst eine Ausgleichschüttung vor. Geeignet dafür ist z. B. Blähton. Diese Trockenschüttung ebnet nicht nur den Boden, sie sorgt auch für einen besseren Schallschutz. Trotzdem sollte nach dem Trockenestrich, der als zweiter Schritt ansteht, auch noch eine zusätzliche Trittschaldämmung erfolgen. Erst, wenn alle Schichten sorgfältig verlegt worden sind, darf der Bodenbelag folgen. Besonders beliebt und relativ einfach zu verlegen ist Laminat.

Mehr Räume mit Trockenbauwänden

Soll aus dem Dachboden gleich eine ganze Wohnung werden, kommen Sie um neue Wände nicht herum. Hierfür eignen sich Trockenbauwände aus Gipskarton. Achten Sie jedoch darauf, welche Wände Sie verwenden. Graue Platten werden nicht für Badezimmer verwendet, hier greifen Sie zu den grünen Platten, welche für Feuchträume geeignet sind. Die Platten werden auf Metallprofilen verschraubt. Wie die Installation im Einzelnen funktioniert, erfahren Sie auf unserem Fachportal 11880-maler.com im Beitrag Trennwand selbst bauen. In dem Portal erhalten Sie auch weiterführende Tipps zum Streichen und Tapezieren von Wänden, denn das gehört ebenfalls zum Dachbodenausbau mit dazu.

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